Hausleiterin Angela Reininger ehrt Partner des Mehrgenerationenhauses: Bürgermeister Olaf Schumann, Bürgermeisterin Jana Grandie, Wehrleiter Lutz Busse, IB-Geschäftsführerin Christiane Lüdicke, KKV-Präsident Rene`Trautwein (v.l.) Flüchtlinge aus Syrien bedanken sich für Hilfe und Unterstützung.
Anlaufpunkt für Jung und Alt
MEHRGENERATIONENHAUS Die Einrichtung in Wetzendorf bringt Menschen unterschiedlichen Alters zusammen und fördert die Integration von Flüchtlingen
VON GRUDRUN SCHRÖDER (20.12.2016)
WETZENDORF - Zu einer Weihnachtsfeier für alle Generationen hatte erneut das Team des Mehrgenerationenhauses (MGH) Wetzendorf ins Bürgerhaus eingeladen. Diesmal gab es noch einen weiteren Grund zum Feiern. Das MGH nämlich beging am 1. Dezember sein zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Grund hatte die Hausleiterin, Angela Reininger, Partner, Sponsoren und Freunde der Einrichtung eingeladen. Die Mitarbeiter und die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer des MGH hatten die Kaffeetafel mit selbst gebackenem Kuchen reich gedeckt und für den Abend ein kaltes Büfett angerichtet. Den Gästen wurde zudem ein Programm geboten. Der Magdeburger Comedian Alf Kubczyk begrüßte sie als Hausmeister Fredo Fröhlich und beeindruckte als Zauberer Alfino. Tanzgruppen des Karsdorfer Karnevalvereins traten auf, und für die musikalische Unterhaltung sorgte der Singende Kellermeister aus Freyburg mit Schlager-Oldies. Die Wetzendorferin Michaela Kowalski sang das Lied Ave maria. Etwas für das Auge bot die Bauchtanzgruppe aus Roßleben. In ihren farbenfrohen, glitzernden Kostümen zeigten die Frauen die Lebensfreude des orientalischen Tanzes. |
Opulenter Auftritt: Die Bauchtansgruppe aus Roßleben präsentiert sich in farbenfrohen Kostümen.
Julian assistierte dem Zauberer Alfino (Foto links). Tanzgruppen des Karsdorfer Karnevalvereins treten auf.
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In Trägerschaft der Gemeinde
Die Gemeinde Karsdorf ist der Träger des MGH. Bürgermeister Olaf Schumann dankte Angela Reininger und ihren Mitarbeitern für die zehnjährige Erfolgsgeschichte. Die Bewerbung auf den Aufruf der Bundesregierung 2006, Mehrgenerationenhäuser ins Leben zu rufen, sei eine gute Entscheidung gewesen. Karsdorf hatte es mit seinem Konzept auf Anhieb geschafft, aufgenommen zu werden. "Es war eine gute Idee, dazu kam viel Engagement gepaart mit Durchhaltevermögen", sagte Schumann. Und wenn man sich umschaut, sei es ein beispielhaftes MGH, dass nicht nur die drei Ortsteile und deren Menschen miteinander verbindet. Das Jubiläum gab zugleich Anlass, die vielfältige Arbeit unter Leitung von Angela Reininger Revue passieren zu lassen. Das Angebot habe sich in den zurückliegenden jahren enorm erweitert. Am Anfang stand Schulsozialarbeit Angefangen, so schilderte die Hausleiterin, hatte alles 1998 mit der Schulsozialarbeit in der Grund und Sekundarschule Karsdorf über den Internationalen Bund (IB) Naumburg. EIn Jahr später wurde in der ehemaligen Schulküche das Kinder- und Jugendhaus "Free-Time" mit Freizeit- und Ferienan- |
Träger des Mehrgenerationenhauses in Wetzendorf ist die Gemeinde in Karsdorf. 2006 standen erstmals Fördermittel vom Bundesfamilienministerium für Mehrgenerationenhäuser (MGH) in Aussicht. Das MGH Wetzendorf schaffte mit seinem Konzept im ersten Anlauf die Aufnahme in das Förderprojekt. Für die Dauer von fünf Jahren (2007 bis 2011) wurden den genehmigten Einrichtungen 40.000 Euro pro Jahr gewährt. Mit dem Aktionsprogramm II kam 2012 auch für das MGH
geboten gegründet. Mit der Teilnahme am Förderwettbewerb des Landes Sachsen-Anhalt entstand das Projekt "Kids in Karsdorf bauen Brücken". Mit diesem, so sagte Frau Reininger, habe ein Generations- und Integrationsdialog begonnen. Seit dem ist das Johanniterhaus in Nebra ein fester Partner. 2005 erhielt das "Free-Time" ein neues Domizil, den alten Jugendclub. "Wir haben ehrenamtlich renoviert und saniert, haben schrittweise das Haus mit Leben erfüllt. Heute hat sich das MGH zu einem
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Wetzendorf für weitere fünf Jahre die Fortsetzung. Von den 40.000 Euro stammen jetzt 30.000 Euro vom Bund, 10.000 Euro muss jeweils die Kommune beisteuern.
Der Bund legt 2017 ein neues Programm zur Förderung von Mehrgenerationenhäusern auf. Es schließt an das Ende der aktuellen Förderperiode an und soll bis 2020 laufen. Die Förderhöhe bleibt gleich. Das MGH Wetzendorf hat erneut den Antrag gestellt. Schmukstück mit überregionaler Bedeutung entwickelt. Es hat sich nachhaltig im Leben der Gemeinde etabliert, ist eine Begegnungsstätte für Jung und Alt geworden", hob die MGH-Chefin hervor.
Vielzahl von Projekten Reininger nannte für die zurückliegenden jahre eine Vielzahl von Projekten. So "Stärken vor Ort", mit dem junge Menschen zum Schulabschluss und zur Ausbildung gebracht wurden und "Aktiv im Alter". Seit einem Jahr wird Integration vor Ort ge- |
lebt. "Für Flüchtlinge aus fünf Länderen sind wir die Familie"., bemerkte Frau Reininger.
Generationsübergreifende kulturelle, bildende, sportliche Angebote und Kurse, Raum für Begegnung und Austausch bietet das MGH. Sie stehen beispielhaft mit anderen Vorhaben und gemeindlichen Veranstaltungen für die gelebte Vielfalt im Haus. Lange Reihe der Angebote Die Reihe von Aktivitäten, die Angela Reininger aufzählt, ist lang: Englisch-, Töpfer-, PC-Kurse, Nordic Walking, Kreativkurse finden im MGH statt. Weiter organisiert das MGH seit zehn Jahren in der Gemeinde den Weihnachtsmarkt, das Halloweenfest, die Kindersachenbörse mit bisher 38 Verkaufstagen sowie den Ostermarkt mit dem Eierbetteln. (Genau 21.943 Eier wurden bisher für Osterfeste zusammengetragen) Durchgeführt wurden bisher 31 Sportnächte und seit sieben jahren die Bewerbercoachings mit den Sekundarschulen Freyburg und Bad Bibra. Am Ende ihres Rückblicks dankte Angela Reininger all ihren Mitarbeitern, all den ehrenamtlichen Frauen und Männern, die hinter dem MGH stehen und sie bei allen Veranstaltungen unterstützen. |